24/7 Erreichbarkeit

24/7 Erreichbarkeit, Fluch oder Segen?!

Morgens früh, 06:30 Uhr mein Unterbewusstsein nimmt ein mir sehr gewohntes Geräusch wahr. Ich werde wach, der erste Blick geht auf das Smartphone... Die erste Nachricht des Tages. 

 

Wer kennt es nicht, ob morgens, Abends oder sogar mitten in der Nacht. Ständig schweifen die Blicke aufs Handy, um zu sehen ob jemand geschrieben hat, ein kurzer Check bei Facebook, Instagram, Snapchat oder nur mal kurz die Emails prüfen. Wir sind immer erreichbar, überall.

Die Generation die niemals schläft, zumindest nicht mehr in Ruhe...

 

Die Möglichkeit, immer und überall erreichbar zu sein hat viele Vorteile. Distanzen werden kurz, sehr kurz sogar. Freunde oder Familien die aus verschiedensten Gründen geographisch getrennt werden bleiben so in Kontakt. Zeitverschiebungen, kein Problem. Die Kosten, dank dem Internet sehr überschaubar. Seinen Arbeitsplatz hat man nun auch immer bei sich, Emails immer und überall, Zugang in den Systemen oder VPN Verbindungen auf den Firmenserver; Kein Problem! Das Große Plus an dieser Stelle, wir sind flexibel, sind nicht mehr an einen Standort gebunden und können prinzipiell von überall und immer arbeiten oder Kontakte pflegen. 

 

Wo Licht ist da ist bekanntlich auch Schatten. Dem Chef fällt um 20 Uhr noch ein, eine Aufgabe an seinen Mitarbeiter zu vergeben. Früher hätte er eine Email geschrieben, diese hätte der Mitarbeiter dann am nächsten Morgen im Büro oder nach anschmeißen des Laptops gelesen und sich an die Arbeit machen können. Heute schickt der Chef noch eine kurze WhatsApp, die hilfreichen zwei blauen Haken helfen hier als Lesebestätigung. Da der Mitarbeiter seinem Chef und seiner Arbeit gerecht werden möchte erledigt er seine ihm gestellte Aufgabe noch schnell... Richtig?! -Nein, aber im geheimen wird es doch genau so von ihm erwartet. 

 

24/7 Erreichbarkeit ist toll und durchaus in vielen Situationen hilfreich. Aber wie sehr setzt sich jeder einzelne seine Grenzen? Beim Abendessen im Kreise der Familie ist es keine Seltenheit mehr das jeder mit sich selbst und seinem Smartphone beschäftigt ist. Der Austausch untereinander: FEHLANZEIGE. 

Der Restaurantbesuch ähnelt eher dem Betreten der Uni Bibliothek, da anstatt lauten Gesprächen und Gelächter alle auf Ihre Bildschirme starren. 

 

Traurig wenn man zwei Schritte Abstand nimmt und sich das ganze von außen anschaut. 

 

"Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift sei"  Paracelsus (1493-1541)

 

An dieser Stelle bleibt nur zu sagen; legt Eure Geräte gerne auch mal auf Seite. Stellt auf lautlos, schaltet den "Nicht Stören" Modus ein und genießt die Zeit mit den anwesenden Personen um euch herum...

Denn jeder Moment ist einmalig im Leben.

 

 

Links zu weiteren Artikeln über das Thema:

http://www.zeit.de/karriere/2016-07/staendige-erreichbarkeit-job-gesundheit-stress-krankheit-arbeitszeiten-studie-belastung

https://www.iga-info.de/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/staendige-erreichbarkeit-teil-2/

http://arbeits-abc.de/burnout-wie-krank-macht-staendige-erreichbarkeit/

http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/2012_01_iag_report.pdf

 


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